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Rheinische Post: Steinbrücks Dilemma = Von Eva Quadbeck

Düsseldorf (ots)

Steinbrück macht auf den letzten Metern des Wahlkampfs, was er tun muss: Angreifen, Optimismus verbreiten, sich unerschütterlich zeigen. Und er hat auch recht mit dem Hinweis, dass nichts entschieden sei. Vor dem Hintergrund, dass 40 Prozent der Wahlberechtigten noch unentschlossen und insgesamt 80 Prozent nicht wirklich festgelegt sind, erscheint die Bundestagswahl wie eine Lotterie. Allerdings sind Steinbrücks Chancen, die Stimmung noch für sich zu drehen, gering. Selbst beim TV-Duell, in das der wortgewandte Kanzlerkandidat große Hoffnung setzt, gehen die Bürger davon aus, dass Merkel es für sich entscheiden wird. Steinbrücks schlechte Umfragewerte lassen sich durch zwei Umstände erklären: Er konnte nicht wirklich plausibel machen, warum sich der bürgerliche Sozialdemokrat zu einem strammen Linkskurs entschieden hat. Wegen dieses Schwenks ist es ihm auch nicht gelungen, mit dem Pfund zu wuchern, dass er ein angesehener Finanzminister war. Zudem hat er schlicht zu spät Tritt gefasst im Wahlkampf.

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