Rheinische Post: Vodafones volle Kasse = Von Reinhard Kowalewsky
Düsseldorf (ots)
Ist der Ausstieg von Vodafone aus dem USA-Markt nun eine gute oder eine schlechte Nachricht für den Konzern und seinen deutschen Ableger? Erstens muss man Vodafone-Chef Vittorio Colao für sein Verhandlungsgeschick loben: Knapp 100 Milliarden Euro für eine Minderheitsbeteiligung zu erhalten, ist ein Meisterstück - für das gleiche Geld könnte man Daimler und Deutsche Bank zusammen kaufen. Und Colao ist den Ärger in den USA los - Mehrheitseigentümer Verizon hatte die Briten von der Macht ausgeschlossen. Zweitens kann Vodafone viel mehr Geld dafür investieren, in Europa ein integrierter Konzern von Mobilfunk- und Festnetz zu werden. Das, was die deutsche Vodafone mit dem Kauf von Kabel Deutschland vormacht, ist Vorbild. Die Kunden erhalten ein attraktiveres Angebot. Dass die volle Kasse Vodafone nun dazu bringt, vom internen Sparkurs abzukehren, ist eher nicht zu erwarten: Der Wettbewerbsdruck bleibt extrem hoch. Der Konzern muss hohe Gewinne erwirtschaften, um eine drohende Übernahme abzuwenden.
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