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Rheinische Post: Früherer Chefökonom der Europäischen Zentralbank warnt vor neuer Immobilienblase
Schuldenschnitt für Griechenland unumgänglich

Düsseldorf (ots)

Otmar Issing, der frühere Chefökonom der Europäischen Zentralbank (EZB), warnt vor einer neuen Immobilienblase. Die Notenbankbilanzen seien durch die Euro-Krise aufgebläht. "Bei den Vermögenspreisen, bei Immobilien oder Aktien wird eine neue Blase entstehen", sagte das ehemalige EZB-Direktoriumsmitglied der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Direkte Inflationsgefahren sieht der Ökonom indes noch nicht. "Es wird im kommenden Jahr keine nennenswerten Preissteigerungen geben", sagte Issing. Issing hat acht Jahre lang an zentraler Stelle über die Euro-Politik mitentschieden. Der frühere EZB-Vorstand hält auch die Zahl der Banken in Europa für zu hoch. "Es gibt eindeutig zu viele Zombie-Banken in Europa, also Banken, die wirtschaftlich keine Zukunft haben und überschuldet sind. Die sind eine bleierne Last für die Zukunft." Nach Ansicht Issings müssten diese Banken "abgewickelt werden", also dauerhaft vom Markt verschwinden. Im Falle Griechenlands hält Issing einen Schuldenerlass für das überschuldete Land für unumgänglich. Daran dürfe sich aber die EZB nicht beteiligen, weil ein Verzicht auf Forderungen eine verbotene Staatsfinanzierung durch die Notenbank wäre. Er erwartet einen "weichen Schuldenschnitt", bei dem die "Laufzeiten der Kredite verlängert und die Zinsen gesenkt werden, um Griechenland mehr Zeit zur Konsolidierung zu geben".

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