Rheinische Post: Die Union ist gespalten gegenüber den Grünen = Von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
Eine zweite Sondierungsrunde zwischen Union und Grünen ist mehr, als man erwarten konnte. Vor dem ersten Treffen hatte die CSU keine Provokation der Grünen ausgelassen, und diese sprangen über die Stöckchen, die ihnen hingehalten wurden. Wenn die Grünen sich im Wahlkampf nicht links von der SPD positioniert, sich nicht im Veggie-Day verrannt und nicht bei den Steuern verschätzt hätten, dann wäre ein schwarz-grünes Bündnis heute sehr viel wahrscheinlicher als eine große Koalition. Angesichts des desolaten Zustands der Grünen ist aber schon ein zweites Sondierungsgespräch eine Überraschung. Die zweite Runde ist auf Wunsch der CDU-Chefin Angela Merkel zustande gekommen. Die CDU ist ohnehin die einzige der drei Parteien, die ein echtes Interesse an einem schwarz-grünen Bündnis hat. Ihr geht es um mehr, als nur die Preise für den immer noch wahrscheinlicheren Fall einer großen Koalition hochzutreiben. Die CDU ist unter Führung von Merkel eine moderne, offene Volkspartei geworden, die tatsächlich mit den Grünen koalieren könnte. Der europäische Gedanke eint die beiden Parteien. Eine Energiewende bekäme man hin. Mit der CSU bestehen aber die alten kulturellen Unterschiede fort.
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