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Rheinische Post: Praxis ohne Gebühr

Düsseldorf (ots)

Der Anstieg der Zahnarztbesuche in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres ist messbar, aber nicht sensationell. Haus- und Fachärzte spüren keinen Unterschied seit Wegfall der Praxisgebühr. Das heißt, die Praxisgebühr hatte allenfalls eine geringe Steuerungswirkung. Dass sie Menschen, die knapp bei Kasse sind, von einem Arztbesuch abgehalten hat, ist eher zu bezweifeln - trotz des leichten Anstiegs bei den Zahnarztbesuchen. Die Praxisgebühr in ihrer früheren Form hatte jeden Sinn verloren. Sie war 2004 eingeführt worden, um die Finanzen der Krankenkassen zu stabilisieren, zudem sollte sie ein Instrument gegen überflüssige Arztbesuche sein. Die Kassen der Krankenversicherung sind gut gefüllt, das Ausmaß an Doppeluntersuchungen konnte der "Zehner" Eintritt beim Arzt nicht eindämmen. Allerdings hat die Politik eine Chance verpasst, aus der Gebühr ein wirksames Steuerungsinstrument zu machen. Denn ein kleiner spürbarer Eigenanteil für die Gesundheitsversorgung ist sinnvoll. Er kann die Beitragssätze stabil halten und lässt Patienten über eine Leistung nachdenken, bevor sie zugreifen.

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