Rheinische Post: Protestantische Agenda
Düsseldorf (ots)
Vier Tage lang hat in Düsseldorf die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland getagt; die Bilanz ist zwiespältig. Ja, beim Arbeitsrecht ist der Kirche ein Schritt aus der Defensive gelungen. Ob der Kompromiss langfristig trägt, ist allerdings zweifelhaft - gering ist für den kirchlichen Sonderweg mittlerweile der öffentliche Rückhalt. Weil die früher selbstverständliche Unterstützung bröckelt, muss die Kirche professioneller werden. Das bedeutet, in der Sache schneller Schnittmengen zu finden. Was beim Arbeitsrecht gelang, steht beim Familienpapier noch aus. Professionalität bedeutet auch, sich freizumachen von erstickendem Proporz. Mann/Frau, lutherisch/reformiert, progressiv/konservativ - in diesem Puzzle hat eine zaudernde Synode schon mehr als einen Kandidaten verbrannt. Professionalität heißt schließlich, in Personalfragen nicht bloß selbstbezogen den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen, sondern die Überraschung zu riskieren. Irmgard Schwaetzer hat sich als neue Präses vielversprechend eingeführt. 2015 ist ein neuer Ratsvorsitzender zu wählen. Nur Mut!
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