Rheinische Post: Kommentar
Nullsummenspiel Pflege
= Von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
Selten hat man so wenig Widerstand gegen eine saftige Beitrags-Erhöhung in der Sozialversicherung wahrgenommen wie bei dieser Pflegereform. Dabei wird der Beitragssatz in zwei Schritten um insgesamt 0,5 Prozentpunkte angehoben. Das ist saftig und erhöht das Finanzvolumen in dieser Sozialversicherung um knapp 25 Prozent. Der geringe Widerstand gegen höhere Beiträge in der Pflege wird an den tatsächlich teils dramatischen Umständen liegen, unter denen Menschen gepflegt werden. Das Personal steht immer unter Zeitdruck und ist schlecht bezahlt. Die Pflegebedürftigen werden immer älter und leiden immer häufiger an vielen verschiedenen Krankheiten. Das macht die Pflege umso aufwendiger. Doch wird auch diese Reform nicht die Wende zum Guten bringen in der Pflege, da der Zuwachs an Geld in der Realität gar nicht so viel Wirkung entfalten kann. Denn auch die Zahlen der Pflegebedürftigen steigen rapide an - von heute 2,5 Millionen auf 2,9 Millionen im Jahr 2020 und 3,4 Millionen im Jahr 2030. Damit ergibt sich ein Nullsummenspiel.
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