All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Rheinische Post: Kommentar: Blatters Rücktritt ist ein Geständnis

Düsseldorf (ots)

Sepp Blatter kann die Welt doch überraschen. Am Wochenende hatte sich der 79-Jährige noch wie erwartet elegant über alle Korruptionsvorwürfe an den Fußball-Weltverband hinweggesetzt und im Amt des Fifa-Präsidenten bestätigen lassen. Gestern Abend trat er zurück. Das hat niemand erwartet. Der Rücktritt hat offenbar mit den jüngsten Enthüllungen der US-Ermittler im Fifa-Korruptionsskandal zu tun. Blatter hat feststellen müssen, dass die Vorwürfe das Herz des Verbands betreffen, für das er sich seit 17 Jahren als Präsident hält. Es ist überaus wahrscheinlich, dass Blatter von all den Vorgängen gewusst hat, die dem Verband vorgehalten werden. Ebenso wahrscheinlich ist, dass er an den "Unregelmäßigkeiten", wie es so schön in der Anklage heißt, beteiligt war. Sein Rücktritt ist ein Schuldgeständnis. Damit ist das Erdbeben, das die Fifa erfasst hat, noch lange nicht vorbei. Blatters Generalsekretär Jerome Valcke wird bereits schwer belastet, er könnte die nächste große Figur sein, die in diesem Skandal fallen wird. Dadurch wird der Weg zu einer grundsätzlichen Erneuerung des rundherum verdorbenen Verbands frei. Das große Aufräumen muss beginnen. Blatters Erben haben eine ehrenvolle Aufgabe.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 02.06.2015 – 18:47

    Rheinische Post: Kommentar: Unsinn Erbschaftsteuer

    Düsseldorf (ots) - Seit Monaten ringt Finanzminister Schäuble um die Erbschaftsteuer: Einerseits muss er die Vorgaben des Verfassungsgerichts umsetzen, das Firmenerben gegenüber Privaterben unzulässig privilegiert sah. Andererseits will er Firmen nicht zu stark belasten. Doch sein nun vorgelegter Gesetzentwurf zeigt: Ein einmal verbautes Haus lässt sich durch neue Anbauten nicht retten. Jetzt sollen also auch Erben ...

  • 02.06.2015 – 18:46

    Rheinische Post: Kommentar: Laschets Lapsus

    Düsseldorf (ots) - Man muss die Aachener Uni-Affäre von NRW-Oppositionsführer Armin Laschet nicht zur Staatsaffäre hochjazzen. Aber man muss Herrn Laschet schon fragen, mit welcher Ernsthaftigkeit und mit welchem professionellen Verständnis er seine Tätigkeit als Dozent an der renommierten Universität ausgeführt hat. Dass Klausuren auf dem Postweg "abhandenkommen", ist schon ungewöhnlich und wäre bei einem ...

  • 02.06.2015 – 18:44

    Rheinische Post: Kommentar: Tsipras muss nur die Nerven behalten

    Düsseldorf (ots) - Noch sieht es aus wie ein Spiel der gegenseitigen Erpressungsversuche: das kleine Griechenland gegen die geballte Macht der Euro-Partner und des IWF. Doch Athen ist längst auf gutem Weg, trotz dieses ungleichen Kräfteverhältnisses den Geldgebern mehr Zugeständnisse abzuringen als sie anderen Rettungskandidaten gewährt haben. Nach dem ...