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Rheinische Post: Kommentar: Putins Atom-Keule

Düsseldorf (ots)

Es ist noch gar nicht so lange her, da wagte ein amerikanischer Präsident, von einer atomwaffenfreien Welt zu träumen. Der Mann hieß Barack Obama, ist immer noch im Amt und war wohl reichlich naiv. Nicht nur, dass die nukleare Abrüstung stockt. Nein, selbst die Drohung mit Atomwaffen wird wieder salonfähig. Zwar ist man von Wladimir Putin plumpe Gesten der Einschüchterung gewohnt, aber das macht die Sache nicht besser. Auf die Nachricht von der möglichen Einlagerung von Nato-Gerät in den östlichen Bündnisstaaten wie zu Sowjetzeiten gleich mit der Atom-Keule zu reagieren, senkt auf gefährliche Weise eine Hemmschwelle. Putin weiß natürlich, dass die Atomwaffen wie kein anderes Relikt der Sowjetunion die Russen an die alte Supermachtherrlichkeit erinnern. Die Bombe ist vor allem ein politisches Potenzsymbol. Sie bleibt aber eine Massenvernichtungswaffe. Wir wissen heute, dass wir während des Kalten Krieges einem versehentlich ausgelösten Nuklear-Inferno einige Male nur mit viel Glück entgangen sind. Das neue Gefuchtel mit den Raketen gibt dem Grauen wieder eine Chance.

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