Rheinische Post: Zinslose Kredite für Pflegzeit werden kaum abgerufen
Düsseldorf (ots)
Die zinslosen Kredite zur finanziellen Überbrückung einer Pflegezeit werden kaum in Anspruch genommen. Dies geht aus einer Antwort des Familienministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) vorliegt. Das Familienministerium hatte 1,3 Millionen Euro für die Kredite in den Haushalt eingestellt. Nur 146.543 Euro wurden bislang abgerufen, weitere 134.880 Euro sind bewilligt. Das entspricht 169 Darlehen. "Die anvisierten Zahlen der Inanspruchnahme - gemessen an den dafür bereitgestellten Mitteln - werden weit verfehlt. Offenbar treffen die Pflegezeiten die Bedürfnisse der Menschen nicht", sagte Elisabeth Scharfenberg, Pflegeexpertin der Grünen, der Zeitung. Sie betonte, der Verdacht liege nahe, "dass die Neuregelungen so enden wie ihre Vorgänger: Als Rohrkrepierer". Seit Januar haben Arbeitnehmer einen Rechtsanspruch auf die sechsmonatige Pflegezeit und können für diese Phase einen zinslosen Kredit beantragen. Das Familienministerium kündigte in seiner Antwort auch an, die Öffentlichkeitsarbeit für die neuen Möglichkeiten zu verstärken.
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