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Rheinische Post: Kommentar: Impfen per Gesetz

Düsseldorf (ots)

Westdeutsche Mediziner träumen in stillen Momenten von der DDR. Dort gab es eine Impfpflicht, der kaum einer entkam. Die positiven Folgen waren beeindruckend. Seit der Wiedervereinigung macht sich hüben wie drüben eine seltsame Teilnahmslosigkeit breit. Deren Auswirkungen sind allerdings bedenklich, da muss man nicht nur auf tödliche Masern-Fälle bei Kleinkindern verweisen. Woher kommt die Impfmüdigkeit? Viele Infektionskrankheiten sind dank jahrzehntelanger Impfpraxis so gut wie ausgestorben, wovon auch Ungeimpfte immer noch profitieren. Diese sogenannte Herdenimmunität verringert sich indes kontinuierlich, je weniger geimpft wird. Deshalb ist eine Impfpflicht überfällig, wie sie die CDU jetzt vorschlägt. Gewiss rufen Impfungen in wenigen Fällen Nebenwirkungen hervor. Doch liegt die Komplikationsrate vieler Infektionskrankheiten nach einem Ausbruch, den ein Impfversäumnis verursacht hat, um ein Vielfaches höher. Dieser kühlen und unabweisbaren Statistik sollte sich der Gesundheitsminister nicht verschließen. Die Impffrage ist nichts für Zauderer.

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