Rheinische Post: DIHK stellt Finanzierung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall infrage
Düsseldorf (ots)
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die Finanzierung der Lohnfortzahlung für Arbeitnehmer im Krankheitsfall durch die Arbeitgeber infrage gestellt. "Wenn die Politik die paritätische Finanzierung wieder einführen und den Arbeitgeberbeitrag erhöhen will, müssten wir auch über die paritätische Finanzierung der Lohnfortzahlung reden", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Es wird immer außer Acht gelassen, dass die Arbeitgeber die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für die ersten sechs Wochen ganz alleine übernehmen", sagte Schweitzer. "Hier geht es um 51 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist ein Vielfaches von dem, was die Arbeitnehmer insgesamt für Zusatzbeiträge in der Krankenversicherung aufbringen müssen", sagte der DIHK-Präsident.
Kontext:
Die Krankenkassen wollen ihre Beitragssätze zum 1. Januar 2016 im Durchschnitt um 0,2 Prozentpunkte anheben. Betroffen davon sind nur die Versicherten. Denn seit 2009 ist die paritätische - hälftige - Finanzierung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgehoben. Der Arbeitgeberbeitrag wurde bei 7,3 Prozent eingefroren. Die SPD will nun aber angesichts der Beitragserhöhungen die paritätische Finanzierung wieder einführen. Anfang 2016 werde sie das Thema auf den Tisch der Koalition bringen, kündigte SPD-Experte Karl Lauterbach an.
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