Rheinische Post: Kommentar
Clintons Verantwortung
= Von Michael Bröcker
Düsseldorf (ots)
Wenn sich die US-Wähler an den großen Präsidenten Abraham Lincoln erinnern, dann müsste es Hillary Clinton schaffen. "Put your feet in the right place, then stand firm", hat Lincoln gesagt. Füße an die richtige Stelle setzen, stehenbleiben! Darum geht es bei den Wahlen im November. Und ein Mann, der Mexikaner als Vergewaltiger beschimpft hat, Muslime deportieren will, Frauen als Hausmädchen verortet, eine Mauer um das Land bauen will und Belgien für eine Stadt hält, sollte eigentlich nicht das einflussreichste Staatsamt der Welt bekommen. Erst recht nicht die Verfügungsgewalt über den Einsatz einer Atomwaffe. Doch Ratio spielt bisher nur eine untergeordnete Rolle. Deshalb muss Hillary Clinton nach den Peinlichkeiten in ihrem Lager nun die Demokraten und ihr Land auf den Ernst der Lage einschwören. Nur sie kann dieses komplexe und widersprüchliche, aber zugleich so fortschrittliche und freiheitliche Land, führen und durch die Krisen steuern. Die Demokraten haben eine hohe Verantwortung. Auf sie setzen Millionen Menschen. Nicht nur in den USA.
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