All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Rheinische Post: Robe an, Kopftuch aus, anders geht es nicht Kommentar Von Gregor Mayntz

Düsseldorf (ots)

Es ist schon ein Kreuz mit dem Kopftuch. Nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts zur selbstverständlich zu akzeptierenden Kopftuchlehrerin geht es nun um die Kopftuchrichterin. Eine fatale Entwicklung. Das Kreuz ist unter Verdrängungsdruck als angeblich unzulässiges religiöses Zeugnis. Gleichzeitig hält das Kopftuch als religiöses Bekenntnis Einzug. Wie, bitteschön, soll darin staatliche Neutralität Ausdruck bekommen. Es spricht nichts dagegen, dass Katholiken, Protestanten, Juden, Muslime, Atheisten Richter werden. Sie haben sich verpflichtet, unabhängig von ihrer privaten religiösen Überzeugung Recht zu sprechen. Sie selbst werden jederzeit daran erinnert, wenn sie die Robe überstreifen. Und sie geben den Angeklagten damit zu verstehen, dass ihnen diese Unabhängigkeit und Religionsneutralität über alles geht. Wer das nicht mag, sollte nicht Richter werden. Das Kopftuch hat auf der Richterbank nichts zu suchen. Oder soll es dort demnächst auch die Burka geben? Und was soll ein abgelehnter Asylbewerber in seinem Prozess denken, wenn er sich als Christ im Islam verfolgt fühlt und eine Richterin über seinen Fall entscheidet, die ihren muslimischen Glauben für wichtiger hält als die Richterrobe der Neutralität?

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 08.08.2016 – 12:45

    Rheinische Post: Im Kopftuchstreit betont Richterbund die Neutralität im Gerichtssaal

    Düsseldorf (ots) - Im Streit um ein Kopftuchverbot für Richterinnen in Deutschland hat der Deutsche Richterbund das Gebot staatlicher Neutralität im Gerichtssaal betont. "Die stets gleiche, neutral gehaltene Kleidung von Richterinnen und Richtern soll allen Prozessbeteiligten schon äußerlich signalisieren, dass das Gericht objektiv, unvoreingenommen und nur nach ...

  • 08.08.2016 – 04:00

    Rheinische Post: Maaßen fordert stärkeren Datenaustausch mit sozialen Netzwerken

    Düsseldorf (ots) - Der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, hat Forderungen unterstützt, die Kooperation zwischen den sozialen Netzwerken und Sicherheitsbehörden zu intensivieren. "Soziale Netzwerke sind ein wichtiges Kommunikationsmittel für Dschihadisten" , sagte Maaßen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" ...

  • 08.08.2016 – 04:00

    Rheinische Post: Union will massiv in die Innere Sicherheit investieren

    Düsseldorf (ots) - Die Union hat SPD-Vorwürfe zurückgewiesen, sie wolle mit der Debatte über die Bundeswehr im Innern von einer Unterfinanzierung der Sicherheitsbehörden ablenken. "Die CDU/CSU wird sich massiv für weitere Stellenerhöhungen bei der Bundespolizei, dem Bundeskriminalamt und dem Bundesamt für Verfassungsschutz im Haushalt 2017 einsetzen", sagte ...