Rheinische Post: Kommentar
In der Reagan-Falle
= Von Martin Kessler
Düsseldorf (ots)
Der amerikanische Präsident Donald Trump ist ein großer Bewunderer seines Vorgängers aus den 80er Jahren, Ronald Reagan. Deshalb startet er die angeblich größte Steuerreform der US-Geschichte. Wie Reagan will er das amerikanische Steuersystem vereinfachen und die Steuersätze massiv senken. Davon verspricht er sich mehr Wachstum und dadurch höhere Einnahmen. Die berüchtigte Laffer-Kurve lässt grüßen, die das prognostizierte. Die Geschichte verlief bekanntlich anders. Trotz guter Wirtschaftsentwicklung schlitterte die Administration Reagan in die größte Staatsverschuldung der USA. Angesichts der Pläne Trumps, die Rüstung und den Ausbau der Infrastruktur zu forcieren, ist ein ähnliches Szenario zu erwarten. Trump verspricht Steuersenkungen auf Pump. Er sollte sich lieber am deutschen Finanzminister orientieren, der Steuersenkungen als Belohnung für solides Wirtschaften ansieht. Das spricht nicht gegen jede Reduktion der tatsächlich hohen US-Steuern, eher für eine Politik des Augenmaßes. Doch das ist nicht gerade Trumps Stärke.
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