Rheinische Post: Kommentar
Diesel-Steuervorteil auf Dauer nicht zu halten
= Von Birgit Marschall
Düsseldorf (ots)
In einer Zeit, in der viele Städte über Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge nachdenken, bevorzugt der Staat den Diesel-Kraftstoff weiter massiv gegenüber herkömmlichem Benzin. Dass da etwas nicht mehr zusammen passt, ist augenscheinlich. Der Diesel - so traurig, schockierend und existenzgefährdend es für Autofahrer und deutsche Hersteller ist - hält nicht, was man sich von ihm einst versprochen hat: Er ist eben doch nicht in jeder Hinsicht umweltschonender, sondern in den Ballungsgebieten in der Summe giftiger als andere Fahrzeuge. Das wird Konsequenzen haben müssen. Bund und Länder dürfen die Kommunen mit dem Problem nicht alleine lassen, sondern müssen den Weg für intelligente Lösungen ebnen. Es darf nicht sein, dass in deutschen Städten die EU-Abgaswerte permanent weiter überschritten werden. Das gefährdet die Gesundheit, gerade der Kleinsten. Es verschlechtert die Lebensqualität, und es belastet die Natur. Eine intelligente, wenn auch längst nicht optimale Lösung wäre die Blaue Plakette für alle Fahrzeuge, die die höchste EU-Norm erfüllen. Zudem wird der Staat Diesel nicht mehr lange gegenüber anderen Kraftstoffen bevorzugen dürfen. Das Dieselprivileg wird durch die schlechte Luft ad absurdum geführt.
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