Rheinische Post: Kommentar
Verdacht gegen Trump
= Von Matthias Beermann
Düsseldorf (ots)
Dass es russische Versuche gegeben hat, im amerikanischen Wahlkampf der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton zu schaden und ihrem Kontrahenten Donald Trump zu helfen, darf inzwischen als gesichert gelten. Trotzdem versucht Trump, die Desinformationskampagne gegen Clinton weiterhin als Hirngespinst schlechter Wahlverlierer abzutun. Hat er vergessen, dass er im Wahlkampf höchstpersönlich russische Hacker dazu aufgefordert hatte, Clintons Geheimnisse auszuspähen? War das alles nur im Scherz gemeint? Nein, war es nicht. Trump wollte Clinton aus dem Rennen boxen. Es stellt sich nur die Frage, wie weit er und die Leute seines Wahlkampfteams dafür gegangen sind. Trumps Gepolter nährt mindestens den Argwohn, dass er möglicherweise Gravierendes zu verbergen hat - eine aktive Verwicklung in diese Machenschaften, die hinreichen könnte bis zum Tatbestand des Landesverrats. Bisher ist es nur ein böser Verdacht, aber sollte er sich bei den Nachforschungen erhärten, wäre Trumps Präsidentschaft ruiniert. Er müsste zurücktreten. Oder des Amtes enthoben werden.
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