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Rheinische Post: Bilder, die Spanien nicht verdient hat Kommentar Von Godehard Uhlemann

Düsseldorf (ots)

Es ist egal, wie das Referendum in Katalonien ausgeht. Sein Verlauf war beschämend. Er war für ein zivilisiertes Land eine Katastrophe. Die Bilder von ungebremster Gewalt gegen Menschen, die ihren politischen Willen kundtun wollten, gehen um die Welt. Sieht so Demokratie in einem wichtigen Land der Europäischen Union aus? Nein, das darf nicht sein. Spanien muss sich grundsätzlich mit dem Anlass des Referendums auseinandersetzen. Es muss alles tun, um zu demokratischen Gepflogenheiten zurückzukehren, sonst sind das Land und die Monarchie beschädigt. Ministerpräsident Mariano Rajoy sollte die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Er hat die unverhältnismäßigen Polizeieinsätze zu verantworten. Spaniens konservativer Regierungschef hat politisch und juristisch zwar recht, wenn er das Referendum als gegen die Verfassung gerichtet sieht und es daher nicht anerkennt. Die Einheit Spaniens ist dort festgeschrieben. Aber das ist kein Freibrief für Schlagstöcke und Prügeleien. Der Ministerpräsident hätte im Vorfeld der Volksbefragung auf Trennungs-Gelüste in Katalonien eingehen müssen - vor allem, weil der Konflikt seit Jahren glimmt. Das Problem ist nur mit Kompromissbereitschaft aller zu lösen.

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