Rheinische Post: SPD-Außenexperte sieht im Treffen Trump-Putin "viel Show - wenig Substanz"
Düsseldorf (ots)
Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin ist in Berlin mit Erleichterung und anhaltender Skepsis aufgenommen worden. "Viel Show - wenig Substanz", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD, Nils Schmid, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). Ob dieses Treffen aber mehr gebracht habe als eine Verbesserung der persönlichen Stimmung müsse sich erst noch zeigen. Unions-Außenexperte Jürgen Hardt wertete die Zusammenkunft als "geschäftsmäßiges Gipfeltreffen". "Greifbare Ergebnisse erkenne ich nicht", sagte er der Redaktion. Die Ankündigung beider Präsidenten, zu Atomwaffen und internationalen Konflikten weiter zu sprechen, sei ein positives Signal. "Das befürchtete Desaster für Europa und die Nato ist ausgeblieben", sagte der außenpolitische Sprecher der FDP, Bijan Djir-Sarai. Allerdings bleibe fraglich, wie die künftige Zusammenarbeit zur Lösung von weltweiten Konflikten aussehen solle. Auch Grünen-Außenexperte Omid Nouripour unterstrich, wie gut es grundsätzlich sei, wenn die Staatschefs zweier Atommächte miteinander sprächen. "Das Problem ist, dass Trump und Putin den Eindruck erwecken, sie könnten jederzeit rücksichtslos auf Kosten Dritter Deals abschließen", sagte Nouripour. Es sei nicht bekannt, was sie "privat" besprochen hätten. Augenfällig sei jedenfalls, was nicht gesagt habe. "Wenn Trump die zivilen Opfer Assads und Russlands in Syrien nicht anspricht, dann hört er sich genauso an wie Putin", erklärte der Grünen-Politiker.
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