Rheinische Post: Kommentar: Ende mit Schrecken
Düsseldorf (ots)
Sich von lieb gewonnenen Gewohnheiten zu verabschieden, fällt natürlich schwer. Und viele Ikea-Kunden werden die Einschränkungen beim Rückgaberecht nicht gerade euphorisch aufgenommen haben. Doch auch wenn Verbraucherschützer von einem Rückschritt sprechen, am Ende blieb den Schweden keine andere Wahl. Zu viele Menschen nutzten die Großzügigkeit aus. Für manchen Vermieter etwa war die Kulanz eine günstige Gelegenheit, um die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Das Verhalten der Kunden mag man für verwerflich halten, doch Ikea selbst hat dieses System ja etabliert. Was bleibt nun? Kratzer am Image, denn die Ikea-Manager mussten ja schon einmal zurückrudern, als das Unternehmen das lebenslangen Rückgaberecht kassierte. Hätten sie schon damals konsequenter die nun angekündigte Regelung angewendet, wäre ihnen der erneute empörte Kundenaufschrei erspart geblieben. Am Ende wird die starke Marke Ikea dieses missglückte Experiment wohl verkraften. Und unternehmerisch gilt ohnehin: besser ein Ende mit doppeltem Schrecken, als Kosten und Müll ohne Ende.
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