Rheinische Post: Kommentar
Terrorgefahr ist nicht gebannt
VON GREGOR MAYNTZ
Düsseldorf (ots)
Deutschland sollte sich auf neuen Terror gefasst machen. Diese Botschaft hat Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen in der Präsentation des jüngsten Verfassungsschutzberichtes versteckt. Einen Hinweis brachte er in der Aufzählung der Anschläge unter, die bei der Messerattacke vor einem Jahr im Edeka-Markt in Hamburg endete. Das bedeutet, dass die Deutschen ein Jahr lang vom Terror verschont geblieben sind. In diesen Zeiten international operierender Islamisten-Organisationen sollte das auch einmal gewürdigt werden. Auch wenn neben dem Erfolg der Sicherheitsbehörden sicher auch viel Glück eine Rolle spielte. Tatsächlich konnte von Schwerin bis Köln-Chorweiler eine ganze Reihe von Anschlagsplänen enttarnt werden. Doch der Bau der Biobombe in der Domstadt war weit fortgeschritten. Jedenfalls fiel Maaßens Hinweis auf, dass er früher angesichts abstrakt drohender Anschläge relativ gelassen gewesen sei, es nach der konkreten Sprengkörper-Vorbereitung in Köln und einen Monat davor in Paris aber nicht mehr sei. Dahinter steckten kaum zu fassende Einzeltäter. Deutschland sollte sich mental dafür wappnen, dass die Phase von Erfolg und Glück enden kann.
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