Rheinische Post: Kommentar: Frust befeuert
Düsseldorf (ots)
Ein Streik im Luftverkehr ist immer unangenehm. Die eng getakteten Flugpläne machen es den Airlines oft unmöglich, angemessen zu reagieren. Der Frust der Kunden ist damit programmiert. Doch die Lufthansa-Tochter Eurowings hat selbst zur Kundenverunsicherung und damit auch zur Unzufriedenheit beigetragen. Noch am Montagabend behauptete sie, trotz des Verdi-Streiks könne sie "die weit überwiegende Mehrheit ihrer Flüge" durchführen. Entweder geschah dies aufgrund einer völligen Unterschätzung der Schlagkraft des Verhandlungspartners, was schon schlimm genug wäre. Oder aber es war der Versuch, die Kunden in Sicherheit zu wiegen. Das böse Erwachen kam dann, als mit dem Streikbeginn deutlich wurde, dass dreimal so viele Flüge gestrichen werden mussten. Besser hat es in der Vergangenheit die Lufthansa gemacht. Die hat bei Streiks großflächig im Vorfeld annulliert und das entsprechend auch kommuniziert. Angesichts der massiven Verspätungsproblematik, mit der Eurowings in diesem Jahr auch ohne Streiks kämpft, hätte eine ehrlichere Kommunikation den Frust nicht unnötig befeuert.
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