Rheinische Post: Kommentar
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= VON KRISTINA DUNZ
Düsseldorf (ots)
Deutschland geht es gut, die Arbeitslosenquote ist niedrig und die Wirtschaft brummt auch weiterhin. In vielen Haushalten wird zu Weihnachten richtig aufgetischt. Feinstes Essen, edle Tropfen, große Geschenke. Fast unbemerkt ist da die hohe Zahl derer, die keine eigene Wohnung haben. Kein eigenes Bett, kein Bad. Kein Zuhause. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe geht davon aus, dass das inzwischen über eine Million Menschen in Deutschland betrifft. Eine Million. In Deutschland. Es darf nicht nur ein frommer Wunsch sein, dass ein reiches Land wie Deutschland sich mehr um jene kümmert, die es nicht schaffen mitzuhalten. Ein Sozialstaat hat die Verantwortung dafür, dass seine Bürger das Nötigste zum Leben haben. Und wenn mittellose EU-Bürger als Touristen geführt werden und ihnen deshalb die Aufnahme in Notunterkünften verwehrt wird, wie es die Düsseldorfer Obdachlosenhilfe Fiftfifty beklagt, muss über mögliche Folgen gesprochen werden. Ein Mensch erfriert vor einem Hauptbahnhof in Deutschland. Dass er Hilfe brauchte, ist klar. Und da ist es völlig gleich, ob er Deutscher oder Pole war.
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