Rheinische Post: Kommentar: Bildungsausgaben pro Schüler müssen steigen
Düsseldorf (ots)
Die Umfrage unter Schulleitern ist in mehrfacher Hinsicht besorgniserregend. Zum einen, weil der Lehrermangel binnen Jahresfrist sogar zugenommen hat und für mehr als die Hälfte der Schulen in Deutschland zum bestimmenden Problem geworden ist. Zum anderen, weil der Mangel die ohnehin benachteiligten Schüler besonders trifft. Kein Wunder, dass eine wachsende Zahl von Pädagogen wegen psychischer Probleme über einen längeren Zeitraum ausfällt. Was dann den Lehrermangel noch mehr verschärft. Dass trotz einer Vorlaufzeit von sechs Jahren die steigenden Geburtenraten verkannt wurden, ist heute so unverständlich wie unabänderlich. Dass nun im Bundeshaushalt wieder an der Bildung gespart werden soll und die Schulminister in vielen Bundesländern einen schweren Stand haben, wenn es um den Etat geht, ist das falsche Signal. NRW zählt bei den Bildungsausgaben pro Schüler noch immer bundesweit zu den Schlusslichtern. In der Umfrage waren die Schulleiter hier sogar noch unzufriedener als im Durchschnitt der Republik - und deutlich stärker belastet als noch im Jahr zuvor. Es ist höchste Zeit, daran etwas zu ändern. Die rot-grüne Vorgängerregierung hat schmerzhaft erfahren müssen, dass Schulpolitik Wahlen entscheiden kann.
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