Rheinische Post: Kommentar: Hoher Preis bei Bayer
Düsseldorf (ots)
Lange galt Bayer als Hort der Sozialpartnerschaft. Was die Konditionen angeht, zu denen der Chemiekonzern nun 4500 Stellen in Deutschland streicht, bleibt es dabei. Welches Unternehmen bietet schon bis zu 63 Monatsgehälter als Abfindung und eine mehrjähige Regelung für den Vorruhestand? Bayer steht zu seiner Verantwortung. Trotzdem ist der Abbau ein Schlag für die Belegschaft, zumal er besonders Leverkusen trifft. Die Tiergesundheit und den Chemiepark will Bayer verkaufen, die IT-Einheit auflösen. In der Bayer-Stadt bleibt kein Stein auf dem anderen. Die Arbeitnehmervertreter haben gut verhandelt - das zeigt auch der lange Kündigungsschutz bis 2025, den sie herausgeholt haben. Das war der Preis, den Bayer für ihre Zustimmung zum Monsanto-Deal zahlen musste. Die Skepsis der Arbeitnehmer war groß und, wie die Glyphosat-Klagen zeigen, berechtigt. Natürlich geht nur ein Teil des Jobabbaus direkt auf das Konto des Megadeals. Doch dass Bayer nun in allen Bereichen jeden Euro umdreht, hat mit den Monsanto-Lasten zu tun. Der Druck auf die Belegschaft wird mit jedem verlorenen Prozess steigen.
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