All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Kommentar
Das Versagen von Eurowings = Von Antje Höning

Düsseldorf (ots)

Es ist das gute Recht einer Gewerkschaft, für ihre Forderungen zu kämpfen und diese per Arbeitsniederlegung durchzusetzen. Und naturgemäß trifft das mitunter unschuldige Kunden: Sie sind der Hebel, über den Arbeitnehmer ihren Arbeitgeber treffen. Doch der Kampf, den sich die Gewerkschaft Ufo und der Lufthansa-Konzern seit Jahren liefern, hat mit normalen Tarifkonflikten nichts mehr zu tun. Man zerrt sich gegenseitig vor Gericht, spricht sich das Mandat ab, schürt mit Winkelzügen und persönlichen Attacken das gegenseitige Misstrauen. Hier werden die Rechte der Sozialpartnerschaft missbraucht.

Früher gab es in Tarifauseinandersetzungen eine Art Weihnachtsfrieden: Zum Fest und Jahreswechsel waren Streiks tabu, selbst die streiklustigen Lokführer hatten Respekt vor der Familienzeit. Nicht aber Ufo und Lufthansa. In ihrem erbitterten Kampf kennen beide keine Gnade. Erst lassen sie die Schlichtung platzen, dann kommt der Konzern kurz vor zwölf mit einem Kompromiss um die Ecke, dem Ufo in dem vergifteten Klima misstraut. Sollen die Passagiere der Eurowings, für die Germanwings die Flüge durchführt, doch sehen, wie sie nach Hause, in den Urlaub oder zur Arbeit kommen.

Abschreckend ist auch, wie Eurowings mit solchen Lagen umgeht. Wer in den vergangenen Jahren von Flugausfällen betroffen war, kann davon ein Lied singen. Überfordert von der Air-Berlin-Übernahme, zeigt sich Eurowings oft als Servicewüste. Magere Informationen, überlastete Service-Center, verweigerte Entschädigungen und viele Klagen sprechen Bände. Auch jetzt schließt Eurowings Entschädigungen aus, Streiks seien schließlich höhere Gewalt. Die Verbraucher haben es in der Hand, wie lange sie noch die Geiseln in dem Streik-Theater spielen wollen.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post
  • 28.12.2019 – 00:05

    Neuer Henkel-Chef kündigt weitere Zukäufe an

    Düsseldorf (ots) - Der am 1. Januar startende Henkel-Chef, Carsten Knobel, hält Zukäufe weiterhin für einen Kern der Konzernstrategie. "Akquisitionen sind und bleiben Teil unserer Strategie", sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Er wolle den Konzern auch "weiter digitalisieren", das stehe "ganz oben auf der Agenda". Die Bilanzpressekonferenz am 5. März will Knobel nutzen, um nach drei ...

  • 28.12.2019 – 00:05

    Bereits über 100.000 Asylerstanträge von in Deutschland geborenen Kindern

    Düsseldorf (ots) - Der Anteil der Asylanträge von erst in Deutschland geborenen Flüchtlingskindern steigt weiter. Nach einem Bericht der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag) unter Berufung auf Statistiken des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stieg der Anteil von 19,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 22 Prozent aller Erstanträge in den ersten elf ...

  • 28.12.2019 – 00:05

    Unionsfraktionschef Brinkhaus fordert grundlegende Föderalismusreform

    Düsseldorf (ots) - Der Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus, hat sich für eine grundlegende Reform des Föderalismus und der Bund-Länder-Finanzbeziehungen ausgesprochen - auch um Schaden von der Demokratie abzuwenden. "Wir müssen schauen, in welchen Bereichen das Föderalismus-System, das in den Grundlagen seit 1949 das gleiche ist, in einer ...