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Kommentar: Laschet hat wieder Tritt gefasst

Düsseldorf (ots)

Die Union steckt in dem Dilemma, dass es für das Erbe Angela Merkels keinen klaren Favoriten gibt - weder die Stimmung im Volk noch die in der Partei ist eindeutig. Deshalb steht jede Bewegung der möglichen Kanzlerkandidaten unter verschärfter Beobachtung. In einer Zeit, in der es nur noch wenige politische Gewissheiten gibt und eine Pandemie jederzeit alles auf den Kopf stellen kann, zählt die Tagesform, zählt der Augenblick. Das hat Armin Laschet im vergangenen halben Jahr oft genug schmerzhaft gespürt. In der Machtfrage war die Union schon immer eisenhart: Aufgestellt wird, wer die größten Chancen hat, das Kanzleramt zu holen. Wenn die CDU nur einen schwachen Kandidaten aufzubieten hat, zeigt die CSU auf. So war es 1980 und 2002. Laschet steht also unter dem Druck, dass er nicht nur das parteiinterne Rennen gewinnen muss. Er muss am Ende auch ein starker Kandidat sein. Davon ist er ein großes Stück entfernt.

Der Besuch der Kanzlerin in NRW war für Laschet ein guter Tag in einem weiter offenen Rennen. Die bewusst zurückhaltende Inszenierung als "Arbeitsbesuch" dürfte dem Geschmack vieler Bürger mehr entsprechen als kürzlich der royale Auftritt des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Dazu die Zeche Zollverein: Kohle statt Glamour. Diese Botschaft versteht man auch außerhalb der Grenzen von NRW.

Für Laschet war insbesondere der Schulterschluss mit der Kanzlerin ein wichtiges Signal. Über Jahre stand Laschet der Kanzlerin politisch sehr nah, ausgerechnet im Kampf gegen Corona gab es Differenzen. Nun lobte Merkel ausdrücklich das Regierungshandwerk des NRW-Ministerpräsidenten. Damit hat sie sich für ihre Verhältnisse in der Frage, wer ihr politisches Erbe in der Union antreten soll, schon ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt.

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