Rheinische Post: Dreister Eingriff Leitartikel von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
Familienministerin Schmidt müsste als dreifache Mutter und mehrfache Großmutter wissen, dass es viel Mühe, Zeit, Kreativität und Organisationstalent erfordert, Kinder groß zu ziehen. Was Familien nicht gebrauchen können, ist ein Staat, der vorschreibt, wie man sein Leben führen soll. Ein Elterngeld mit Zwangs-Babypause für Väter ist ein dreister Eingriff in die Privatsphäre. Die Pläne sind zudem eine Ohrfeige für die Väter von heute. Wenn sich ein Paar für die klassische Rollenverteilung entscheidet, heißt das ja nicht, dass der Vater seine Fürsorgepflicht vernachlässigt. Auch erwerbstätige Väter schleppen ihre weinenden Babys herum oder helfen den Großen bei den Hausaufgaben. Wer sich im Familienalltag nicht engagiert, wird es auch nicht wegen des Elterngeldes tun. Die SPD-Pläne für das Elterngeld sind zudem ungerecht gegenüber Familien mit vielen Kindern, Leuten mit kleinem Einkommen und Müttern, die länger als ein Jahr für ihr Kind pausieren wollen.
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