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Rheinische Post: Ausverkauf der Ölreserven

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Nun will die Politik also doch an die eiserne Ölreserve gehen. 
Bundeskanzler Schröder hat es den Amerikanern angeboten, die Dementis
von Wirtschaftsminister Clement und dem Regierungssprecher hielten 
nur Stunden.Besser macht es die Sache nicht. Denn Regierungen taugen 
nun mal nicht als Spekulanten. Ob bei Währungen oder bei Rohstoffen: 
Meistens bereichern sich die privaten Profis am Ende auf Kosten der 
Steuerzahler. Denn woher wollen Schröder und die anderen 
Regierungschefs wissen, wann der Ölpreis wieder fällt? Geht es weiter
nach oben, müssen die beteiligten Länder ihre Ölreserven zu teuren 
Preisen wieder auffüllen. Für die leidgeprüften Autofahrer oder 
Haushalte wäre nichts gewonnen. Ohnehin sind die Reserven für ernste 
Lieferunterbrechungen gedacht. Sie sind ein Kind der Ölpreisschocks 
aus den 70er Jahren. Damals stoppten die Förderländer ihre 
Lieferungen, um politische Forderungen im Nahostkonflikt 
durchzusetzen. Um die extremen Preisschwankungen heute zu regulieren,
fehlt es überdies an der Menge. Selbst eine konzertierte Aktion der 
Industrieländer hätte kaum Chancen, den Preis nachhaltig zu 
beeinflussen. So hart es für die Verbraucher ist: Sie müssen die 
Faust in der Tasche ballen und die Preiserhöhungen hinnehmen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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