Rheinische Post: Koalition von Feuer und Wasser
Düsseldorf (ots)
Von Margarete van Ackeren
Die großen Kräfte im Land arbeiten zusammen, sie einigen sich auf wichtige Ziele und regieren vereint im Zeichen der Harmonie: Die große Koalition ein Traum? Wer sich die Konstellation im Spätsommer 2005 nur wenige Minuten ansieht, dem kann bei der Vorstellung einer großen Koalition nur grausen. Denn ein Zusammenklang von Hü und Hott bringt im politischen Geschäft nicht etwa eitel Eintracht, sondern nur gefährlichen Dauer-Stillstand. Das, was Angela Merkel will, und das, was die SPD will, passt vorne und hinten nicht zusammen. Vor allem: Von "der SPD" kann erst gar keine Rede sein. In einer Ära nach Gerhard Schröder werden in der Partei heftige Flügelkämpfe ausbrechen. Die theoretische Möglichkeit, dass man jederzeit auch ein Bündnis mit den Feuerroten eingehen könnte, würde in Teilen der SPD schnell zum praktischen Druckmittel gegen eine Regierungschefin Merkel. Merkel als Kanzlerin von Münteferings Gnaden mag man sich noch vorstellen können. Aber Merkel als eine Kanzlerin, die auf Abgeordnete der Riege um Ottmar Schreiner und Andrea Nahles angewiesen ist, wäre die Verdammung zu politischer Lähmung. Man kann diesem Land für die nächsten vier Jahre vieles wünschen aber klare Verhältnisse sollten es schon sein. Eine Koalition dieser Union mit dieser SPD jedenfalls wäre das Bündnis von Feuer und Wasser. Ein Ding der Unmöglichkeit.
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