Rheinische Post: Friedensweg
Düsseldorf (ots)
Von Reinhold Michels
Das staunenswerte Ereignis "Abzug Israels nach 38-jähriger Besatzung des Gaza-Streifens" findet im Heiligen Land statt. Deshalb passt das Wort des großen Umkehrers Saulus/Paulus gut, wonach das Böse durch das Gute überwunden werden müsse. Die Regierung Scharon, Repräsentantin der einzigen Demokratie in dieser unheilvollen Weltregion, hat den Groß-Israel-Hetzern im eigenen Land die Stirn geboten. Gleichzeitig wurde mit der Gebietsfreigabe den Palästinensern ein Weg des Friedens, der immer einer der Vernunft ist, aufgezeigt. Wer wie die radikalislamische Hamas auf diesem Weg nicht voranschreiten, stattdessen Israel weiter ins Zielfernrohr nehmen will, ist ein Kriegstreiber. Und er schadet der Sache, für die er zu kämpfen vorgibt: einen unabhängigen Staat Palästina zu schaffen. Im überbevölkerten Fleckchen Gaza-Streifen brodelt es. Noch kann daraus eine Hexenküche entstehen. Das Niederreißen israelischer Gotteshäuser ist das vorläufig letzte Indiz für die herrschenden politischen Hitzegrade. Die Autonomiebehörde muss Ordnung schaffen, dem trunkenen Mob Perspektiven bieten. Dazu benötigt Abbas moralische und finanzielle Unterstützung, die hoffentlich nicht, wie unter dem korrupten Arafat-Regime, versickert.
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