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Rheinische Post: Das Risiko

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Manches deutet darauf hin, dass es am Ende des Tauziehens zur 
großen Koalition von Union und SPD kommen könnte. Fast wortgleich 
sprechen beide vom Ziel einer stabilen, auf vier Jahre ausgelegten 
Regierungsmehrheit. Doch in diesem Bündnis müsste die Union ein 
dauerhaftes strategisches Risiko auf sich nehmen. Denn die SPD hätte 
eine Ausstiegs-Chance, falls die emotionalen Schranken zur 
Linkspartei/PDS überwunden würden.
Schon jetzt sprechen auffallend viele Sozialdemokraten und 
Gewerkschaftler von einer "linken Mehrheit" im neuen Bundestag. Und 
schon zeichnen sich innere Konflikte zwischen Westlinken und 
PDS-Kadern ab; da ist nicht auszuschließen, dass im Laufe der 
Wahlperiode einige Abgeordnete der Linkspartei zur SPD übertreten - 
mitsamt ihren Mandaten.
Klaus Wowereit nutzte 2001 die erstbeste Gelegenheit, als die CDU 
strauchelte, um die große Koalition in Berlin zu beenden und mit 
Hilfe der PDS selbst Regierungschef zu werden. Die Union wäre gut 
beraten, ihr Verhältnis zu den Grünen so zu pflegen, dass sie nicht 
dauerhaft auf Rot-Grün geschaltet bleiben. Führende Grüne sehen nun 
die Chance, aus der "babylonischen Gefangenschaft" der SPD zu 
entkommen. Das erfordert auch Bewegung seitens der CDU.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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