Rheinische Post: Wandel im Handel
Düsseldorf (ots)
Von Thomas Wels
Und wieder ein Einkaufszentrum, das noch nicht geboren zu großem Wehklagen des Einzelhandels führen wird. Nun gehört das Klagen zum Handel wie das Klappern zum Handwerk. Das soll keine Argumente im Vorfeld totschlagen, doch kann man auch positiv sehen, was den Einzelhandel vor Ort immer ängstigt: Wer eine attraktive Innenstadt hat - und solch' ein Zentrum trägt dazu bei -, verliert seine Kunden nicht an Nachbarstädte, die eine solche Innenstadt bieten. Wer alles belässt, wie es ist, dem bleibt Aufregung erspart, der Untergang nicht. Es genügt ein Rundblick über den Parkplatz des Factory-Outlet-Centers in Roermond, um zu wissen, wo ein guter Teil der Kaufkraft der Mönchengladbacher bleibt. Der Wettbewerb ist hart. Seit 2000 wuchs die Einzelhandelsfläche in Deutschland um gut acht Prozent, derweil der Umsatz um vier Prozent sank. Deshalb verschärft der Neubau der großen Einkaufscenter - ob Bilker Arkaden in Düsseldorf, Limbecker Platz in Essen oder in Mönchengladbach - den Wettbewerb, was wiederum noch nie ein Schaden für den Kunden war. Wenn sich die Zentren rentieren, ist das ein Gewinn. Und es ist schön zu hören von drei mehrere hundert Millionen Euro schweren Bauprojekten im vermeintlichen Stillstand-Deutschland.
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