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Rheinische Post: Afrika-Kommando

Düsseldorf (ots)

Von Gregor Mayntz
Es gibt einen Zusammenhang zwischen den Bildern von Afrikanern, 
die verzweifelt versuchen, über die spanischen Exklaven nach Europa 
zu kommen, und Verteidigungsminister Strucks Ankündigung, Deutschland
werde mehr Verantwortung  auch militärischer Art  in Afrika 
übernehmen. Der Zuwanderungsdruck aus Afrika zeigt, dass Europa nicht
so tun kann, als gehe die Entwicklung des Nachbarkontinents hier 
niemanden etwas an. Es ist wichtig, immer wieder die 
Herausforderungen der Fluchtursachen aufzunehmen. Europa hat 
Jahrhunderte gebraucht, um Kriege und Bürgerkriege, Ungerechtigkeit 
und bitterste Armut zu überwinden. Afrika hat diese Zeit nicht. Und 
wir haben sie auch nicht. Nicht in der globalisierten Welt, in der 
Probleme einer Region das ganze System in Schieflage bringen. Von den
Verpflichtungen der Humanität ganz abgesehen. Deutsche Interessen 
werden auch in Afrika verteidigt. Aber nicht in einer wilhelminischen
"Platz-da-jetzt-regeln-wir-das"-Einstellung, sondern streng 
subsidiär: In Afrika müssen zuallererst die Afrikaner ran. Aber wir 
sollten darauf gefasst sein, dass sie uns eher früher als später 
bitten werden, sie beim Ordnen und Befrieden zu unterstützen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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