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Rheinische Post: Preistreiber Staat

Düsseldorf (ots)

von Thomas Wels
Die Rechnung der Zählmeister aus den Statistik-Ämtern folgt auf 
dem Fuße: Was Autofahrer schon längst wissen, was die Einkäufer von 
Heizöl schmerzlich erfahren haben, ist jetzt amtlich. Das Leben ist 
empfindlich teurer geworden, mit 2,5 Prozent stiegen die Kosten der 
Lebenshaltung so stark wie seit vier Jahren nicht. Das ist ärgerlich,
vor allem, wenn sich bei genauerem Hinsehen herausstellt, wer 
Profiteur und Preistreiber ist: Ein Gutteil ist der Spekulation 
anzulasten, die zur Preisexplosion an den Märkten in Rotterdam 
geführt hat und die zum Vorteil jener Konzerne gereicht, die von der 
Quelle über die Raffinerie bis hin zur Tankstelle das Geschäft 
machen. Und Vater Staat ist's, der bequem die Welle surft. Ungefähr 
1,3 Prozentpunkte der Teuerung stammen aus gestiegenen Energiekosten.
An der absoluten Summe ist der Fiskus mindestens zur Hälfte 
beteiligt: Öko-, Mineralöl-, Mehrwertsteuer.
Es ist ein Zündeln an der Zapfsäule: Wenn Energie irgendwann so teuer
ist, dass sie die Wirtschaft spürbar bremst, ist's zu spät. Noch 
führt die teure Energie nicht dazu, dass flächendeckend die Preise 
angehoben werden oder die Gewerkschaften einen Lohnausgleich 
durchsetzen. Dann wäre Inflationsgefahr im Verzug. Und der Staat 
gewiss nicht unschuldig.

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Telefon: (0211) 505-2303

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