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Rheinische Post: Tarif-Verdruss

Düsseldorf (ots)

von Klaus Peter Kühn
So was kommt von so was, sagt der Volksmund. Da hatte die Deutsche
Bahn bei der Revision ihrer missglückten Tarifreform im Fernverkehr 
die Mitfahrer-Rabatte bei Gruppen gestrichen, wenn das Klübchen zum 
Normalpreis fahren wollte. Das störte kaum jemanden, weil das kaum 
jemand machte. Um diejenigen nicht zu benachteiligen, die eine 
Bahncard im guten Glauben an diese Rabatt-Möglichkeit erworben 
hatten, gilt die Spar-Regelung für Bahncardler noch bis Mitte 
Dezember. Wenn sie ausläuft, tritt tatsächlich das Horror-Szenario 
ein, das die Stiftung Warentest zeichnet. So viel zur Chronik einer 
angekündigten Tarif-Verschlechterung.
Der Hinweis, dass die Weichen vor Jahren gestellt worden sind, hilft 
nicht wirklich weiter. Die Bahn-Manager wiegen sich in dem Glauben, 
dass sie mit ihrer Preispolitik richtig liegen, weil die Zahl der 
Reisenden steigt. Auf einem schrumpfenden Verkehrsmarkt ist dies in 
der Tat beachtlich. Aber die meisten Züge sind nach wie vor nicht 
einmal zur Hälfte besetzt. Es ließen sich noch viel mehr Menschen zum
Einsteigen bewegen, wenn nicht nur Gruppen aller Art zu 
übersichtlichen Tarifen reisen könnten. In die dreigeteilte 
"Preiswelt" (Bahncard, Spartarife, Angebote) will sich eben nicht 
jeder hineindenken.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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