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Rheinische Post: Bonner Drohkulisse

Düsseldorf (ots)

Von Annett Urbaczka
Überraschend kommt der Stellenabbau bei der Telekom nicht: Schon 
im Frühjahr hatte Konzernchef Kai-Uwe Ricke erklärt, die 
Festnetz-Tochter T-Com müsse weiter verschlankt werden. Zu groß sei 
der Wettbewerbsdruck, dem der Anbieter von Telefon- und 
Datenleitungen ausgesetzt sei.
Überraschend ist das Ausmaß - und der Zeitpunkt der Ankündigung. Denn
noch schließt eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft betriebsbedingte
Kündigungen aus. Bis 2008 wähnten sich die Mitarbeiter auf dieser 
Grundlage in Sicherheit. Eine trügerische Sicherheit. Denn Ricke 
zieht den Sparkurs konsequent durch, den er bei seinem Amtsantritt 
vor drei Jahren eingeschlagen hat. Den Vorwurf, trotz einer 
exzellenten Bilanz Menschen auf die Straße zu setzen, kontert er 
immer wieder mit dem Hinweis, auf guten Zahlen könne er sich nicht 
ausruhen.
Hat Ricke wirklich keine andere Wahl, der wegbrechenden T-Com-Umsätze
Herr zu werden? Offenbar nicht. Perfide nur, wie er die Schuld 
abzuwälzen versucht: Der Regulierer sei Schuld am immensen Preisdruck
und Preisverfall im deutschen Telefonmarkt. Schlimmer noch: Wenn der 
Regulierer nicht das Okay für das neue Hochleistungsnetz gebe, seien 
weitere 5000 Jobs in Gefahr. Der Telekom-Chef lässt die Muskeln 
spielen -  im Wissen, dass in Deutschland derzeit keine Drohgebärde 
so starke Wirkung zeigt wie die, Menschen zu entlassen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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