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Rheinische Post: Die Kleinen bleiben

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Wels
So schockierend die Zahlen auch sind, Deutschland wird sich daran 
gewöhnen müssen: Ob Telekom, Siemens, VW oder DaimlerChrysler - die 
deutschen Vorzeigekonzerne verabschieden sich in 
Zehntausender-Schritten vom heimischen Arbeitsmarkt. Und die 
Kühlkalkulierer an der Börse jubeln: Jobs weg, Kosten runter, 
Kapitalrendite rauf - die zynische Mechanik der Kapitalmärkte ist 
zuweilen schwer verdaulich, zu ändern ist sie nicht.
Das Klagen nützt auch nichts, denn solange die Grenzen offen, die 
Entscheidungen frei sind - was hoffentlich so bleibt -, geht das Geld
dorthin, wo es am meisten abwirft. Und mit dem Geld gehen auch die 
Jobs. Dennoch ist das kein Schicksal, in das sich die Politik fügen 
müsste. Der Prozess ist zu stoppen, wenn das Wirtschaftswachstum in 
Deutschland wieder deutlich über zwei Prozent liegt. Mit einer 
durchgreifenden Reformpolitik ist das mittelfristig zu schaffen. Was 
jetzt schon zu schaffen ist: den Mittelstand zu entlasten - von 
Bürokratie und Gängelung, von Lohnnebenkosten und Steuern. Der 
Mittelstand stellt 70 Prozent der Jobs, ist das Fundament der 
Bürger-Gesellschaft und ist mehr Heimat, als jeder Konzern es je sein
wird, allein schon, weil viele der Unternehmen zu klein sind, um zu 
gehen. Sie haben mehr Aufmerksamkeit verdient.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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