Rheinische Post: Konsequenter Afghanistan-Kurs
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Deutschlands designierter Außenminister Frank-Walter Steinmeier hält in der Afghanistan-Politik Kurs. Der Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch wird auch nach dem Tod eines ihrer Soldaten von ihm nicht in Frage gestellt. Das ist konsequent. Alles andere wäre auch schwierig, nachdem der Bundestag vor wenigen Wochen das Mandat um ein Jahr verlängert hatte. Ein Rückzug wäre verbunden mit dem Verlust von politischer Glaubwürdigkeit. Deutschland hat sich nach der Vertreibung der Taliban Ende 2001 politisch für Afghanistan stark gemacht. Es hat die Petersberg-Konferenz als Beginn einer Versöhnungsstrategie organisiert, die das von der sowjetischen Besatzung und dem nachfolgenden Bürgerkrieg zerrissene Land mit sich in Einklang bringen sollte. Doch Afghanistan war auch ein Hort des islamistischen al-Qaida-Terrors. Dort betrieben die Islamisten ihre Ausbildungslager. Viele der heute global bombenden Attentäter haben dort ihr blutiges Geschäft erlernt. Die Bundeswehr ist Teil des Antiterror-Einsatzes. In Afghanistan will sie mit 2250 Soldaten vor allem Friedenseinsatz leisten. Da ist es tragisch, selbst Ziel von Anschlägen zu werden und Tote beklagen zu müssen. Deutsche Wiederaufbauteams helfen dem Land beim Übergang in die Moderne. Deutsche Soldaten sorgen dort für Sicherheit und nehmen die eigene Unsicherheit in Kauf. Hochachtung.
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