Rheinische Post: Die Skandal-Nacht
Düsseldorf (ots)
von Robert Peters
Der Favorit ist auf dem Weg zur Fußball-Weltmeisterschaft gescheitert. Dergleichen kommt vor im Sport. Und dass sich die einstweilen gestürzte große Türkei darüber ärgert, ist verständlich. Skandalös aber ist, was sich rund um das entscheidende Spiel gegen die Schweiz abspielte. Mit einer heimtückischen Kampagne und allerlei abstrusen Verschwörungstheorien hatte ausgerechnet der türkische Trainer Fatih Terim die Saat ausgelegt. Sie ging schon bei der Anreise der Schweizer auf, die am Flughafen zunächst von den Behörden schikaniert, anschließend im Bus von fehlgeleiteten Fanatikern mit Wurfgeschossen eingedeckt wurden. Und als die türkische Mannschaft auf dem Rasen gescheitert war, gab es eine Welle der Gewalt gegen die Gäste. Auch so genannte Sicherheitskräfte beteiligten sich daran. Ein schlimmer Tag für den Fußball. Er wird noch schlimmer, weil die Türken Wiederholungstäter sind. Sie haben vor zwei Jahren ein deutsches Juniorenteam aus dem Stadion geprügelt. Deshalb muss eine harte Strafe her. Vielleicht erinnern sich dann die Hauptpersonen der Nacht von Istanbul an ihre Verantwortung. Und vielleicht lernen sie, dass Niederlagen zum Sport gehören. Normalerweise ist das die Grundschule.
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