Rheinische Post: Die Frau, die's richten soll Von MARGARETE VAN ACKEREN
Düsseldorf (ots)
Kämpfen kann sie, kämpfen muss sie: Selten hatte ein Regierungschef so viele Widerstände zu überwinden, um ins Amt zu kommen, wie Angela Merkel. Jetzt also kann die 51-Jährige zeigen, was sie kann - als erste Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland.
Dieses Land ist ökonomisch auf dem absteigenden Ast. Und die Arbeitslosen-Zahlen sind ein schreiender Skandal, der durch Gewöhnung nicht milder wird. Nach der Erwartung vieler Wirtschaftsbosse mag Schwarz-Rot kein Dreamteam sein, um dieses Land wieder auf Touren zu bringen. Doch das Bündnis der Gegensätze muss keine düstere Notgemeinschaft sein - es kann ebenso gut als Aufgabe verstanden werden, dieses Land mit sich selbst zu versöhnen. Deutschland lechzt nach Harmonie. Wenn Politik und Bevölkerung endlich wieder an einem Strang zögen, könnte dies am Ende mehr bewegen als rigoroseste Reformprogramme. Schwarz-Rot hat die große Chance, die Zeiten tumber Wahlkampf-Reflexe vergessen zu machen und eine neue politische Kultur zu stiften. Das erkennbare Bemühen von Schwarz-Rot, Härten und Einschnitte möglichst fair zu verteilen, ist insofern eine erste vertrauensbildende Maßnahme.
Und das Besondere dabei, dass jetzt eine Frau ganz nach oben kommt? Dass es so normal ist, macht es zu etwas Besonderem.
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