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Rheinische Post: Blair geht vor

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Wels
Der Aufschrei der Atomenergie-Gegner war zu erwarten. Dabei ist 
der Neubau von Atomkraftwerken, wie ihn Tony Blair in Großbritannien 
ankündigte, letztlich im Sinne der Umweltpolitik nur folgerichtig. 
Wenn der Energieverbrauch zunimmt, zugleich der Ausstoß von 
schädlichem CO2 sinken soll, um die Klimaerwärmung nicht noch weiter 
zu befeuern, bleiben im Weltmaßstab zwei Möglichkeiten: Entweder es 
gehen neue Atommeiler ans Netz und alte bleiben länger dran, oder 
eine Art Weltregierung schreibt China vor, wie stark es künftig 
wachsen darf: nämlich gar nicht mehr. Regenerative Energien und das 
Ausnutzen von effizienteren Techniken in der Braun- und 
Steinkohleverstromung schaffen es nicht, die Klimaschutzvorgabe zu 
erfüllen.
Diese Zusammenhänge werden auch auf die deutsche Atompolitik Einfluss
haben. Die AKW werden länger am Netz bleiben, und irgendwann, das ist
angesichts der hohen Energiepreise eine Frage der Zeit, wackelt auch 
der Atomausstieg. Vernünftig wäre es, diese Beschlüsse nicht länger 
mit der Ideologiebremse zu blockieren. Die Blockade schadet zuerst 
uns selbst: Erstens brächte eine intensivierte Atomforschung deutlich
mehr Sicherheit. Und zweitens könnte das ehemals starke 
Atomforschungsland Deutschland wieder an Boden gewinnen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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