Rheinische Post: Signale der Moslems
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Die Entführung der deutschen Archäologin Susanne Osthoff und ihres irakischen Fahrers schlägt in der islamischen Welt Wellen, und sie führt hoffentlich zu einem Umdenken einer oftmals schweigenden muslimischen Mehrheit. Ausländer, die den Irakern humanitäre Hilfe leisteten und überhaupt nichts Militärisches an sich haben, zu entführen und mit dem Tod zu bedrohen, wird für die meisten Muslime schwer erträglich. Die islamischen Verbände in Deutschland verurteilen die Tat. Sie regen gar Demonstrationen und Kundgebungen mit anderen Verbänden und den christlichen Kirchen an. Eine bislang eher ungewohnte Solidaritätsgeste und ein Zeichen der Hoffnung. Dies wird, wenn dieser Weg mutig fortgeschritten wird, auch positive Auswirkungen auf das Zusammenleben der verschiedenen Glaubengemeinschaften in Deutschland haben. Doch auch im Irak selbst ruft der radikale Schiitenführer Moktada al Sadr zur Freilassung der Geiseln auf. Sunnitische Verbände schließen sich ihm an. Der arabische Sender al Dschasira lässt die Opferseite zu Wort kommen und sendet den Hilfsaufruf von Mutter und Schwester der Entführten in arabischer Übersetzung. Dies alles zeigt, dass der Druck auf die Entführer wächst und sie isoliert.
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