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Rheinische Post: Berliner Sog-Effekt

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Die Gegner des Regierungsumzugs von Bonn nach Berlin haben es 
damals schon geahnt: Die großen Kulissen der alten/neuen Hauptstadt 
könnten neuem Zentralismus in Deutschland Vorschub leisten. 
Tatsächlich ist seither ein Sog-Effekt spürbar, der unter dem Vorwand
effizienter Verwaltungsstrukturen alle möglichen Institutionen aus 
der ganzen Republik nach Berlin zieht.
In letzter Zeit paarte sich die Großmannsssucht von Politikern wie 
Otto Schily mit der Geltungssucht einiger Behörden-Präsidenten und 
der Sucht der wirtschaftsschwachen Stadt Berlin nach Zufuhr von 
Arbeitsplätzen auf Staatskosten.
Erst versuchte man es mit dem Bundeskriminalamt, nun mit dem 
Bundesnachrichtendienst. Dabei hat das BKA auch von Wiesbaden aus die
größte kriminelle Herausforderung der Bundesregierung, den 
RAF-Terror, durchaus erfolgreich bekämpft. Und der Geheimdienst hat 
in Pullach seine Aufgaben bisher ebenso erfüllt wie der 
Verfassungsschutz in Köln.
Mindestens 1,5 Milliarden Euro, die man nicht hat, für einen Umzug 
bezahlen zu wollen, den man nicht braucht, nur um eine 
funktionierende Behörde nach Berlin zu holen, deren Mitarbeiter das 
gar nicht wollen - wer kann diesen Aberwitz verantworten?

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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