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Rheinische Post: Kleines Steuerpaket - Von MARTIN KESSLER

Düsseldorf (ots)

Ihr erstes Steuerpaket hat die neue
Bundesregierung nun verabschiedet. Sie wird damit nicht eitle Freude 
beim Steuerzahler auslösen, zumal sie ihm mit der Streichung mancher 
lieb gewordener Vorteile kräftig in die Tasche greift. Doch wer jetzt
das große Klagelied vom gierigen Staat anstimmt, der sollte bedenken,
dass die meisten Schlupflöcher und Zuwendungen, die jetzt wegfallen, 
sachlich kaum begründet waren.
Warum soll ein Arbeitnehmer nicht seine Abfindungen versteuern 
müssen? Geboten ist hier lediglich eine maßvolle Besteuerung, weil 
der Empfänger solcher Zahlungen wegen der Progression sonst extrem 
belastet ist. Das aber hat die Koalition mit der Verteilung auf fünf 
Jahre zumindest versucht.
Dass Zuwendungen der Firma für Eheschließung und Geburt eines 
Kindes steuerlich erfasst werden, mag man als kleinlich bezeichnen. 
Aber auch solche Hilfen, die es längst nicht überall gibt, gehören 
zum Einkommen und sind grundsätzlich steuerpflichtig.
Die Eigenheimzulage schließlich hat einseitig mittlere Einkommen 
begünstigt, zu einem eigenen Häuschen zu kommen. Geringere Einkommen 
gingen leer aus. Das ganze Paket ist sicher nicht der große Wurf, 
aber ganz schlecht ist es auch nicht.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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