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Rheinische Post: Wittkes Wende VON THOMAS SEIM

Düsseldorf (ots)

Ein Mann des kleinen Wortes ist
NRW-Verkehrsminister Wittke (CDU) nie gewesen. Eher schon liebt der 
Gelsenkirchener das schnelle Wort, den großen Auftritt. Diesmal ist 
er anders vorgegangen. Sechs Monate nach Amtsantritt  und auf der 
Grundlage eines Konzepts  legt Wittke nicht weniger vor als den 
Leitfaden für eine Verkehrswende. Künftig wird der Schienenverkehr in
Nordrhein-Westfalen nicht mehr Vorrang vor dem Straßenbau haben.
Ein Plan mit Risiko. Für jede gewonnene Autofahrer-Stimme droht der 
Verlust einer im engen Morgenabteil bedrängten Bahnfahrer-Stimme. Und
es ist keineswegs sicher, ob der Minister das Geld für sein schon 
abgespecktes Programm tatsächlich auf Dauer vor dem Finanzminister 
retten kann.
Zwar verzichtete Wittke auch diesmal nicht völlig aufs große Wort. 
Zur Absicherung seiner Politikwende ließ er die Beamten einen  
umständlichen und wohl nicht ganz objektiven  
"Nutzen-Kosten-Quotienten" erdenken, mit dem er die Wende zu billigen
Straßen begründet. Aber: Der Regierung  vor allem dem CDU-Teil  
besorgt der Minister mit seinem Konzept der "freieren" Fahrt ein 
politisches Profil. Ein aufgelöster Stau macht die Politik-Wende für 
die Bürger konkret. Das ist in diesen Zeiten nicht wenig.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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