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Rheinische Post: Bogen überspannt

Düsseldorf (ots)

Von Antje Höning
Früher kam das medizinische Staatsexamen einer Lizenz zum 
Reichwerden gleich. Die Doktoren hatten, wenn sie es zum Chefarzt 
oder zur Praxis gebracht hatten, viel Arbeit und verdienten bestens. 
Heute haben Ärzte nur noch viel Arbeit, vor allem mit der Bürokratie.
Immer mehr Praxen gehören den Banken. Kein Wunder, dass Mediziner nun
auf die Straße gehen. Anders als streikende Müllfahrer können sie 
sogar mit Sympathie im Volk rechnen.
Das könnte sich rasch ändern. Denn einige Ärztefunktionäre 
überspannen den Bogen. Wenn in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit und 
Praxisgebühr der Marburger Bund für die Krankenhausärzte 30x0fProzent
mehr Lohn fordert, ist das einfach dreist. Solch maßlose Forderung 
verdeckt ihre berechtigten Anliegen: endlich ein Ende der für sie und
die Patienten bedrohlichen 36-Stunden-Schichten.
Ebenso macht es sich Ärztepräsident Hoppe mit seinem Ruf "Mehr Geld" 
zu einfach. Dass ein niedergelassener Arzt heute im Schnitt 
schlechter verdient als früher, liegt auch daran, dass die 
Ärztedichte kräftig zugenommen hat. Die nächste Gesundheitsreform 
darf nicht nur mehr Geld ins System pumpen. Sie muss für mehr 
Wettbewerb sorgen. Der belohnt den Tüchtigen noch immer am besten.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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