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Rheinische Post: Der Ärger der Ärzte - Von GREGOR MAYNTZ

Düsseldorf (ots)

Geharnischte Presseerklärungen von
Ärzteverbänden kennen wir seit Jahrzehnten, plakative Proteste in den
Praxen seit Jahren. Seit gestern gehen auch gestandene Mediziner in 
Massen auf die Straßen. Wenn trotz klirrender Kälte und glatter 
Straßen vier Mal mehr Demonstranten nach Berlin kommen als erwartet, 
wenn in manchen Regionen jede zweite Praxis "streikt", dann tut jeder
gut daran, diesen bislang größten Ärzteprotest ernst zu nehmen.
Die Transparente und Sprechchöre drehten sich schrill um Ulla 
Schmidt, aber längst nicht nur. Dutzende weitere Anliegen trugen die 
Demonstranten im Arztkittel vor das Gesundheitsministerium, ein 
Hinweis, an wie vielen Stellen es brennt. Die Ministerin mag Recht 
haben, dass eine Praxis im Schnitt über 200 000 Euro allein mit 
Kassenpatienten umsetzt, doch das statistische Mittel kann auch eine 
Zweiteilung bedeuten: Dass es vielen prächtig geht, aber auch viele 
um ihre Existenz bangen.
Eine Menge ist krank im deutschen Gesundheitssystem. Die 
anschwellenden Protest-Symptome rufen danach, der Diagnose endlich 
die Therapie folgen zu lassen. Die Sache ist so diffizil, dass sie 
nicht mehr nur ein Fall für Oberärztin Schmidt ist. Chefärztin Merkel
muss ran.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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