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Rheinische Post: Metallers Traum

Düsseldorf (ots)

Von Antje Höning
Immer wieder das gleiche Ritual: Die IG Metall zieht mit einer 
Forderung in den Tarifpoker, die völlig überzogen ist und meilenweit 
vom schließlich erzielten Abschluss entfernt sein wird. So wie vor 
zwei Jahren, als die Gewerkschaft vier Prozent mehr Lohn wollte und 
2,2 Prozent bekam. Selbst das war zu viel: Der Abschluss kostete die 
Branche 30.000 Stellen. Dieses Mal drohen Abschluss und Stellenabbau 
noch höher auszufallen. Denn die Gewerkschaft zieht mit dem 
Kaufkraft-Argument in den Kampf, für das sie prominente Kronzeugen 
gefunden hat. Wirtschaftsminister Glos und NRW-Ministerpräsident 
Rüttgers haben die Wirtschaft bereits aufgefordert, mit guten Löhnen 
die Nachfrage zu stärken. Dahinter steckt die Traumvorstellung einer 
geschlossenen Volkswirtschaft: höhere Löhne gleich mehr Kaufkraft 
gleich mehr Wachstum. Die Wirklichkeit sieht in einem 
exportabhängigen Land anders aus: höhere Löhne gleich höhere 
Arbeitskosten gleich mehr Jobabbau. Der IG Metall mag das egal sein: 
Sie hat meistens nur die Interessen der Arbeitsplatz-Besitzer im 
Auge. Rüttgers und Glos aber, die angetreten sind, die 
Rekordarbeitslosigkeit zu bekämpfen, dürften ihren Populismus bald 
bereuen. Sie machen sich mitschuldig am weiteren Stellenabbau.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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