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Rheinische Post: Abschied von Johannes Rau

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Johannes Rau ist tot. Für mehr als einen Moment hat das politische
Deutschland gestern den Atem angehalten. Zu wichtig ist der frühere 
Bundespräsident und NRW-Ministerpräsident für die vergangenen 
Jahrzehnte dieser Republik gewesen.
Rau hat viele Spuren über seine Zeit hinaus hinterlassen. In NRW, 
seiner Machtbasis und bis auf die letzen Jahre seines Lebens auch 
seine Heimat, hat er entscheidende Weichen gestellt: in der 
Bildungspolitik, im Schaffen eines Wir-Gefühls für das schwierige 
Bindestrich-Land Nordrhein-Westfalen.
Lange verstand er es, über sich andeutende Verwerfungen an Rhein und 
Ruhr hinweg zu lächeln und Optimismus zu verbreiten. Manchen Konflikt
trug er gar nicht oder zu spät aus - da war er ganz auf Versöhnung 
erpichter evangelischer Christ. Das rächte sich, als Rau schließlich 
unschön aus dem Ministerpräsidenten-Amt gedrängt wurde, um einer 
weitaus erfolgloseren Politikergeneration Platz zu machen. Restlos 
verwunden hat Rau das nie. Und nutzte doch die größte Niederlage 
seines Lebens, im Kuhhandel mit der SPD-Spitze die Staatskanzlei in 
Düsseldorf gegen Schloss Bellevue in Berlin einzutauschen: endlich 
Bundespräsident. Sein neues Amt füllte er gut aus, und dieses Amt 
erfüllte ihn.
Johannes Rau hat sich um Deutschland, verdient gemacht. Dieses 
Urteil, man weiß es, hätte den Patrioten Rau mit Stolz erfüllt.

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Telefon: (0211) 505-2303

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